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3. März
Denn du wirst meine Seele nicht in der Hölle lassen, und nicht zugeben, daß Dein Heiliger verwese. Ps. 16, 10

Dieses Wort hat seine eigentliche Erfüllung in dem Herrn Jesu; aber es bezieht sich auch, mit einer Veränderung, auf alle, die in Ihm sind. Unsre Seele soll nicht in dem getrennten Zustande gelassen werden und unser Leib soll, obgleich er verwesen wird, wiederum auferstehen. Die allgemeine Bedeutung indes, mehr als die besondere Anweisung ist es, worauf wir diesmal des Lesers Gedanken richten möchten.
Wir mögen in tiefe Schwermut sinken, bis es scheint, als wären wir in den Abgrund der Hölle gestürzt; aber wir sollen nicht da gelassen werden. Es mag scheinen, als wären wir an des Todes Pforte in Herz und Seele und Bewußtsein; aber wir können nicht da bleiben. Der Tod der Freude und Hoffnung in unsrem Innern mag sehr weit gehen, aber er kann nicht zu den äußersten Folgen fortschreiten, so daß er die völlige Verwesung schwarzer Verzweiflung erreichte. Wir mögen sehr tief sinken, aber nicht tiefer, als der Herr zuläßt; wir mögen in dem tiefsten Kerker des Zweifels eine Zeitlang bleiben, aber wir sollen dort nicht umkommen. Der Hoffnungsstern ist immer noch am Himmel, wenn die Nacht am schwärzesten ist. Der Herr wird uns nicht vergessen und uns nicht dem Feinde überliefern. Laßt uns in Hoffnung ruhen. Wir haben es mit einem zu thun, dessen Barmherzigkeit ewiglich währet. Gewiß, aus Tod und Finsternis und Verzweiflung werden wir noch zu Leben, Licht und Freiheit auferstehen.