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5. November
"Ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen, sonst würde ihr Geist vor mir verschmachten und die Seelen, die ich gemacht habe." Jesaja 57,16

Unser himmlischer Vater sucht unsre Unterweisung, nicht unsren Untergang. Sein Hadern mit uns hat eine freundliche Absicht. Er will nicht immer in Waffen gegen uns sein. Wir meinen, die Züchtigung des Herrn sei eine lange, aber das ist, weil unsre Geduld eine so kurze ist. Seine Barmherzigkeit währet ewiglich, aber nicht sein Hader. Die Nacht mag sich ermüdend lange hinziehen, aber endlich muß sie einem heitern Tage weichen. Wie das Hadern nur eine Zeitlang währt, so ist der Zorn, der es verursacht hat, nur auf einen kleinen Augenblick. Der Herr liebt seine Erwählten zu sehr, um immerdar zornig auf sie zu sein.
Wenn Er immer mit uns handelte, wie Er es zuweilen thut, so würden wir ganz ermatten und hoffnungslos zu den Pforten des Todes hinabsinken. Mut, liebes Herz! der Herr will bald sein Schelten enden. Trage es, denn der Herr will dich tragen und dich hindurch tragen. Er, der dich gemacht hat, weiß, wie schwach du bist, und wie wenig du tragen kannst. Er wird das sanft behandeln, was Er so zart gemacht hat. Sei deshalb nicht bange, um der schmerzvollen Gegenwart willen, denn sie eilt zu einer glücklichen Zukunft. Er, der dich schlug, wird dich heilen; seinem kleinen Zorn sollen große Gnaden folgen.