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10. Juni
Sie sollen weiden und ruhen, und keiner soll sie schrecken. Zeph. 3,13

Gestern dachten wir an das betrübte und arme Volk, das der Herr als einen lebendigen Samen in einer toten Welt läßt. Der Prophet sagt von ihnen, daß sie kein Böses thun werden und nicht falsch reden. So daß sie, die weder Rang noch Reichtum zum Schutz hatten, zugleich ganz unfähig waren, jene Waffen zu gebrauchen, auf welche die Gottlosen so viel Vertrauen setzen; sie konnten sich weder durch Sünde noch durch Schlauheit verteidigen.

Was denn? Sollten sie vernichtet werden? Keineswegs. Sie sollten sowohl weiden als ruhen und nicht nur frei von Gefahr sein, sondern sogar frei von der Furcht vor dem Übel. Schafe sind sehr schwache Geschöpfe, und Wölfe sind schreckliche Feinde; doch sind zu dieser Stunde Schafe weit zahlreicher als Wölfe, und die Sache der Schafe gewinnt stets, während die Sache der Wölfe im beständigem Verlieren ist. Eines Tages werden Herden von Schafen die Ebene bedecken, und kein Wolf wird mehr übrig sein. Die Wahrheit ist, daß die Schafe einen Hirten haben, und dieser gibt ihnen Nahrung, Schutz und Frieden. Keiner, das heißt, nicht einer, ob in menschlicher oder diabolischer Form, soll sie schrecken. Wer soll die Herde des Herrn in Schrecken versetzen, wenn Er nahe ist? Wir legen uns nieder auf grünen Weiden, denn Jesus selbst ist Speise und Trank für unsre Seelen.