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22. Mai
Wenn ich mitten im Leide wandle, so willst Du mich wieder lebendig machen: Du wirst Deine Hand ausstrecken über den Zorn meiner Feinde und Deine Rechte wird mich erretten. Psalm 138, 7

Elendes Wandeln mitten im Leide. Nein, gesegnetes Wandeln, weil eine besondere Verheißung dafür da ist. Gebt mir eine Verheißung, und was ist das Leid? Was lehrt mein Herr mich hier sprechen? Nun, dies: "Du willst mich wieder lebendig machen". Ich werde mehr Leben, mehr Kraft, mehr Glauben haben. Ist es nicht oft so, daß das Leid uns wieder belebt wie ein Hauch kalter Luft, wenn wir einer Ohnmacht nahe sind?
Wie zornig sind meine Feinde und besonders der Erzfeind! Soll ich meine Hand ausstrecken und gegen meine Feinde kämpfen? Nein, meine Hand ist besser beschäftigt im Dienst meines Herrn. Außerdem ist keine Notwendigkeit dafür da, denn mein Gott will seinen weitreichenden Arm gebrauchen und wird mit ihnen weit besser fertig werden, als ich es könnte, wenn ich es auch versuchte. "Die Rache ist mein, ich will vergelten, spricht der Herr." Er will mich mit seiner eignen rechten Hand der Macht und der Weisheit mich erretten, und was kann ich mehr wünschen?

Komm, mein Herz, rede über diese Verheißung mit dir selber, bis du sie als das Lied deiner Zuversicht, den Trost deiner Einsamkeit gebrauchen kannst! Bete, daß du selbst wieder lebendig werdest, und überlaß das andre dem Herrn, der alles für dich vollbringt.