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19. Mai
Darum spricht der Herr also: Wo du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und sollst mein Prediger bleiben. Und wo du die Frommen lehrest sich sondern von den bösen Leuten, so sollst du wie mein Mund sein. Jer. 15, 19

Armer Jeremia! Doch, warum sagen wir das? Der weinende Prophet war einer der auserwähltesten Diener Gottes und von Ihm geehrt über viele andre hinaus. Er ward gehaßt, weil er die Wahrheit sprach. Das Wort, daß ihm so süß war, war seinen Hörern bitter, dennoch wurde er von seinem Herrn angenommen. Ihm ward befohlen, in seiner Treue zu verharren, dann wollte der Herr fortfahren, durch ihn zu sprechen. Er sollte Menschen gegenüber kühn und wahr sein und des Herrn sichtendes Werk an denen vollziehen, die sich in jener Zeit Gläubige nannten, und dann gab ihm der Herr dies Wort: "Du sollst wie mein Mund sein."
Was für eine Ehre! Sollte nicht jeder Prediger, ja, jeder Gläubige sie begehren? Wenn Gott durch uns spricht, was für ein Wunder! Wir werden sichere, reine Wahrheit sprechen, und wir werden sie mit Macht sprechen. Unser Wort soll nicht leer zurückkommen; es soll ein Segen sein denen, die es aufnehmen, und die, welche es zurückweisen, sollen es auf ihre eigne Gefahr hin thun. Unsre Lippen sollen vielen Speise geben. Wir sollen die Schlafenden erwecken und die Toten zum Leben rufen.
O, lieber Leser, bete, daß es so mit dem Schreiber dieses sein möge und mit allen, von unsrem Herrn gesandten Dienern.