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21. Mai
Wenn die Wolken voll sind, so geben sie Regen auf Erden. Prediger 11,3

Warum fürchten wir denn die Wolken, welche jetzt unsren Himmel verdunkeln? Zwar verbergen sie auf eine Weise die Sonne, aber die Sonne ist nicht ausgelöscht; sie wird binnen kurzem wieder scheinen. Mittlerweile sind diese scharzen Wolken mit Regen gefüllt; und je schwärzer sie sind, desto wahrscheinlicher ist´s, daß sie reichliche Schauer geben werden. Können wir Regen ohne Wolken haben?
Unsre Leiden haben uns stets Segnungen gebracht und werden es stets thun. Sie sind die dunklen Wagen der hellen Gnade. Nicht lange, so werden diese Wolken sich entleeren, und jede zarte Pflanze wird durch den Regen um so fröhlicher gemacht. Unser Gott mag uns mit Leiden tränken, aber Er wird uns nicht in Zorn ertränken; nein, Er will uns in Barmherzigkeit erquicken. Unsres Herrn Liebesbriefe kommen häufig in schwarzgeränderten Umschlägen. Seine Wagen rumpeln, aber sie sind mit Wohlthaten beladen. Seine Rute trägt süße Blüten und nährende Früchte. Laßt uns nicht sorgen um der Wolken willen, sondern singen, weil Aprilwolken und -schauer uns Maiblumen bringen werden.
O Herr, die Wolken sind der Staub Deiner Füße! Wie nahe bist Du am wolkigen und dunklen Tage! Die Liebe schaut Dich und ist froh. Der Glaube sieht, wie die Wolken Regen geben und auf jeder Seite die kleinen Hügel fröhlich machen.