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24. November
Er wird nicht immerdar hadern, noch ewiglich Zorn halten. Ps. 103, 9

Er wird zuweilen hadern, sonst würde Er kein weiser Vater für solche arme, irrende Kinder, wie wir es sind. Sein Hadern ist sehr schmerzlich für die, welche wahrhaft sind, weil sie fühlen, wie sehr sie es verdienen, und wie unrecht es von ihnen ist, Ihn zu betrüben. Wir wissen, was dieses Hadern bedeutet, und wir beugen uns vor dem Herrn und trauern darüber, daß wir Ihm Anlaß geben, mit uns zu zürnen.
Aber was für einen Trost finden wir in diesen Zeilen! "Nicht immerdar" will Er hadern. Wenn wir Buße thun und uns zu Ihm wenden mit einem Herzen, das gebrochen ist um der Sünde willen und ihr entsagt hat, wird Er sofort freundlich gegen uns sein. Es ist Ihm kein Vergnügen, denen, die Er von ganzem Herzen liebt, ein strenges Antlitz zu zeigen: es ist seine Freude, wenn unsre Freude voll ist.
Kommt, laßt uns sein Angesicht suchen. Es ist kein Grund da zum Verzweifeln, nicht einmal zum Verzagen. Laßt uns einen hadernden Gott lieben, und nicht lange, so werden wir singen: "Dein Zorn hat sich gewendet, und Du tröstest mich." Hebt euch hinweg, ihr düstern Ahnungen, ihr Raben der Seele! Kommt herein, ihr demütigen Hoffnungen und dankbaren Erinnerungen, ihr Tauben des Herzens! Er, der uns längst als Richter begnadigt hat, will uns wiederum als Vater vergeben, und wir sollen uns in seiner süßen, unveränderlichen Liebe freuen.